Hameln - damals und heute

111 Beiträge zur Stadtgeschichte
Langbeschreibung
Die wichtigsten Zeugnisse der Vergangenheit stehen oft mitten in der Stadt - oftmals werden die historischen Gebäude allerdings nur als hübsche Fassaden und Fotomotive gesehen. Bei genauerer Betrachtung können sie aber sehr viel über die Geschichte eines Ortes erzählen. Mit der Neuauflage seines Buches "Hameln - damals und heute" erweckt Bernhard Gelderblom die Geschichte Hameln zum Leben - wer nach der Lektüre durch Hameln wandelt, wird manches anders sehen und bekommt ein tieferes Verständnis für die spannende und wechselvolle Geschichte dieser Stadt.In zahlreichen Artikeln für die Deister- und Weserzeitung hat der Historiker Bernhard Gelderblom die Veränderungen wichtiger Bauten oder anderer bedeutender Orte im Stadtbereich von Hameln anhand von historischen und aktuellen Fotografien beschrieben. Vor einigen Jahren ist diese Text- und Bildsammlung erstmals in Buchform erschienen und war schnell vergriffen. Die deutlich überarbeitete und erweiterte Neuauflage dieses großformatigen Bild- und Textbandes umfasst nun 111 Beiträge zur Geschichte der Stadt Hameln.Das Buch lädt zum Blättern und Schauen ein und verführt dazu, sich festzulesen und interessante Details der Geschichte Hamelns zu entdecken. In der Gegenüberstellung der faszinierenden historischen Bilder mit aktuellen Aufnahmen zeigt sich, dass sich das Stadtbild Hamelns vom Mittelalter bis in die jüngste Zeit hinein ständig gewandelt hat.In seinem Vorwort schreibt Bernhard Gelderblom, dass seine Beiträge "dazu auffordern wollen, mit dem Stadtbild sorgsam umzugehen, genauer hinzuschauen. Die Stadt gehört den Bürgerinnen und Bürgern. Sie ist öffentlicher Raum."
Hauptbeschreibung
Vorwort zur zweiten AuflageDas Konzept, Stadtgeschichte an Bauwerken zu veranschaulichen, hat sich bewährt. Für die zweite Auflage wurden viele Beiträge überarbeitet und aktualisiert. Da die Stadt ihr Gesicht laufend verändert, bot die Neuauflage die Möglichkeit, zahlreiche Fotos zu erneuern. Zur besseren Veranschaulichung wurden vielen Beiträgen zusätzliche historische Abbildungen beigefügt.Darüber hinaus ist dem Buch viel Feinarbeit gewidmet worden. Verweise auf weiterführende Artikel bzw. vergleichbare Bauten, die sich am Ende jedes Beitrags finden, schaffen Querverbindungen durch die Jahrhunderte. Register erleichtern das Suchen. Ausführliche Bildbeschreibungen helfen beim "Lesen" der historischen Fotos.Die wichtigste Verbesserung ist eine klarere Gliederung nach historischen Epochen, von denen jede mit einer kurzen Einleitung versehen wurde.Das erste Kapitel "Mittelalter und frühe Neuzeit" umfasst sechs Jahrhunderte. Weserwehre und Mühlen bildeten die Grundlage für den sich allmählich aufbauenden Wohlstand der Stadt, der sich im 16. und frühen 17. Jahrhundert mit den Prachtbauten der Weserrenaissance voll entfaltete. Scharf war der Einschnitt, den der Ausbau Hamelns zur hannoverschen Landesfestung bildete. Soldaten bestimmten nun das Straßenbild, das zunehmend ergraute.Die fünfzig Jahre vom Fall der Festung durch Napoleon bis zum Fall des Königreichs Hannover (1813-1866) umfassen das zweite Kapitel. Es ist die Zeit des Biedermeier. Die Stadt, die sich nicht ausdehnen konnte, stagnierte weiter. Kleinbürgerliche Idylle blühte und war sich selbst genug.Mit dem gewaltsamen Ende des Königreichs Hannover begann eine neue Zeit. Unter preußischer Führung und mit preußischem Geld wurden der überfällige Anschluss ans Eisenbahnnetz und die zweite Weserschleuse umgesetzt. Preußen übernahm aber auch einen Großteil der Kosten für die Rettung des Münsters. Die mit dem Zweiten Kaiserreich 1871 einsetzenden Gründerjahre zeigen sich im Stadtbild bis heute in repräsentativen Villen, während von den nicht minder prächtigen Industriebauten nur wenig geblieben ist. Der Nationalismus der Kaiserzeit dokumentiert sich im Bau von Bismarckturm und Goltzhaus.Das vierte Kapitel umfasst die wenigen Jahre der Weimarer Republik. Es waren Zeiten des demokratischen Aufbruchs, freilich ohne die Chance zur vollen Entfaltung. Vieles, was damals gebaut wurde, war dem sozialen Gedanken verpflichtet und ist bis heute von hoher stadt- und baugeschichtlicher Relevanz (die Kreissparkasse, die landwirtschaftliche Lehranstalt und die Allgemeine Ortskrankenkasse). In den schwierigen Jahren der Weltwirtschaftskrise stellte auch die Neugestaltung des Inneren des Hochzeitshauses eine große Leistung dar.Bemerkenswert wenige bauliche Spuren haben die Nationalsozialisten hinterlassen. Die dritte Schleuse und der Waldfriedhof Am Wehl gehen noch auf Entscheidungen der Weimarer Jahre zurück. Was geschaffen wurde, diente großmäuliger Propaganda, wie das Pflanzen der "Hitlereiche", die Autostraße am Fuße des Ohrbergs und das "Ehrenmal" für den NS-"Märtyrer" Horst Wessel auf dem Süntel. Am Beispiel des "Judenhauses" Neue Marktstraße 13 lassen sich die Spuren des Terrors in die Stadt verfolgen. Die Zerstörung, mit der die Nationalsozialisten Europa überzogen, erreichte schließlich auch Hameln. Der Bombentod einer Familie und die Zerstörung der Werdermühle sind dafür erschreckende Beispiele.Das sechste und letzte Kapitel umfasst sieben Jahrzehnte Bundesrepublik Deutschland. Am Anfang stand ein Bekenntnis zum architektonischen Neubeginn. Das Café am Ring, das Theater und der Bürgergarten sind Zeugnisse einer neuen Leichtigkeit. Dann holten Probleme wie der rapide zunehmende Autoverkehr die Stadt ein. Mehrfach werden die Folgen der zwölf Jahre Nationalsozialismus zum Thema: Die Erinnerung an den verlorenen Krieg, die deutsche Teilung und endlich auch an den Judenmord verkörperte sich in drei getrennten Mahnmalen.Mit der Zerstörung des Innern des Hochzeitshauses durch die "Erlebniswelt Renaissance" und der inzwischen in die Krise geratenen "Stadtgalerie" ist die Stadt mit schweren Hypotheken für die Zukunft belastet.Am Ende des Buches stehen zwei Beiträge, die für die zweite Auflage geschrieben wurden. Einer befasst sich mit dem 2023 fertiggestellten Ada-Lessing-Park auf dem ehemaligen Kasernengelände an der Süntelstraße, der zweite mit einem Schülerprojekt, das die Korrektur der Inschrift auf dem Denkmal für die drei Toten auf dem Klüt zum Ziel hatte. Beide Beiträge mögen als Hoffnungszeichen für eine friedliche Zukunft verstanden werden.Ein Dank gebührt Jörg Mitzkat, der als Gestalter und Verleger dem Buch ein ansprechendes Gesicht gegeben und selbst zahlreiche Fotos beigesteuert hat.
Inhaltsverzeichnis
Teil I Mittelalter und Frühe Neuzeit 8Die Geschichte des Rathauses von 1282 bis zu seiner Zerstörung 1945 10Die Lateinschule des Stifts St. Bonifatius ausdem 13. Jahrhundert bis zu ihrem Abriss 1852 12Das Gebäude der heutigen Löwenapotheke aus der Zeitum 1300 14Vom Nutzen der um 1300 gebauten Weserwehre für die Stadt 16Die alte Pfortmühle aus dem Ende des 13. Jahrhunderts 18Der Beginenhof von 1343 20Das Haus Münsterkirchhof 11 im Wandel von achtJahrhunderten 22Das Heiliggeist-Hospital am Ostertor 24Das Siechenhaus in Wangelist und seine 1469 errichteteSt. Annen-Kapelle 26Das 1548 gebaute Fachwerkhaus EckePferdemarkt-Emmernstraße 28Das Lemkesche Fachwerkhaus in der Neuen Marktstraße 30Die Kurie Jerusalem aus dem späten 16. Jahrhundert 32Das Hochzeitshaus von 1617 34Das Schicksal des 1646 errichteten Adelssitzes Kiepehof 36Ein aus der Osterstraße in die Invalidenstraße versetztes Fachwerkpalais 38Die um 1641 errichtete Mühle auf dem Werder 40Die ¿Baraque¿ am Langen Wall vom Ende des 17. Jh.s 42Der alte ¿Stockhof¿ von 1698 44Leben und Sterben im alten Stockhof 46Kirche und Pfarrhaus der französischen reformierten Gemeinde von 1699 48Das um 1700 errichtete Wohnhaus des Festungs-kommandanten und seine spätere Nutzung 50Die Garnisonkirche von 1713 52Die erste Schleuse von 1734 54Der Bäckerscharren von 1788 56Teil II Von der Vertreibung Napoleons 1813bis zum Ende des Königreichs Hannover 1866 58Das Amtsgericht Hameln von 1822 60Der Neubau des ¿Stockhofes¿ 1827 62Arbeiten und Beten im neuen ¿Stockhof¿ 64Das Hamelner Münster und der Münsterkirchhofim Jahre 1830 66Der Pferdemarkt um 1830 68Die Kettenbrücke von 1839 über die Weser 70Die Bäckerstraße um 1870 72Das ¿Salzfass¿ von 1834 am westlichen Weserufer 74Der Wallbaumsche Kalkofen von 1835 an der Landstraße nach Springe 76Die Schule am Münsterkirchhof von 1850 78Die beiden Mühlenbauten auf dem Werdervon 1864 und 1886 80Das königliche Invalidenhaus von 1863 82Die katholische St. Augustinus-Kirche von 1866am Ostertorwall 84Der Zellenbau der Strafanstalt von 1867 86Das Direktorenhaus der Strafanstalt am Münsterwall von 1867 88Teil III Hamelns Gründerjahre von 1866-1918 90Die zweite Schleuse von 1871 92Der Bahnhof von 1872 94Die Kriegerdenkmäler im Invalidengarten seit 1872 96Die wechselnde Nutzung der Garnisonkirche seit 1874 98Die Rettung des Münsters durch Conrad WilhelmHase im Jahre 1875 100Das kurze Leben der Hamelner Synagoge von 1879 102Die Thiemühle von 1880 104Der Hunold- und Gertrud-Brunnen von 1884 am Thiewall 106Die Villa Spangenberg und ihr Gärtnerhaus um 1885 108Das Goldsteinsche Haus am Ostertorwall von 1889 110Das Stadtkrankenhaus: Vom Kauf im Jahre 1890bis zum Verkauf an die Sana-Kliniken AG 2009 112Das Haus am Markt 1 von 1894 114Die neue Pfortmühle von 1894 116Klütbahnhof und Klüttunnel von 1897 ¿ HamelnsVerbindung ins Lipper Land 118Der lange Weg vom Festungsgelände zum Bürgergarten 120Die Gebäude des Viktoria-Luise-Gymnasiums seit 1899 122Das Wohnhaus des Bankiers Hermann Silberschmidtin der Klütstraße 124Die Stuhl- und Rohrmöbel-Fabrik Cramer & Mönnig auf dem Gelände der Walkemühle seit Ende des 19. Jh.s 126Das Kaufhaus Karl Friedheim in der Bäckerstr. von 1907 128Heute vom Wald geschluckt ¿ Der Bismarckturmvon 1910 130Das Kaufhaus Bernstein am Münsterkirchhof um 1912 132Das Goltz-Haus in der Bennigsenstraße von 1913¿Sitz des Jungdeutschlandbundes 134Der Friedhof des Kriegsgefangenenlagers Am Wehl von 1917 und seine Nutzung zur Bestattung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg 136Teil IV Das kurze Leben der Republik von Weimar 138Die Landwirtschaftliche Lehranstalt von 1924in der Sedanstraße 140Das Wohnhaus des Teppichfabrikanten Albert Blankvon 1925 in der Kaiserstraße 142Das Denkmal für die Toten des Ersten Weltkriegsam 164er Ring von 1925 144Die Hamelner Ziegelindustrie und die Klinkerwerkevon 1927 in der Ohsener Straße 146Die Gebäude der Hamelner Konsumgenossenschaftvon 1928 in der Deisterstraße 148Die Kreissparkasse am Pferdemarkt von 1930 150Die Fenster mit den Wappen der Gemeindenim Sitzungssaal des Kreishauses von 1930 152Das Hamelner Gewerbehaus Grüner Reiter von 1929 154Der Neubau der Allgemeinen Ortskrankenkasseam Wilhelmsplatz 1930 156Die Neugestaltung des Inneren des Hochzeitshauses 1932 158Die Schleppzugschleuse von 1933 160Teil V Die NS-Zeit 162Die Pflanzung der ¿Hitlereiche¿ auf dem¿Horst-Wessel-Platz¿ am 7. Mai 1933 164Das Haus Neue Marktstraße 13 als städtisches ¿Judenhaus¿ 166Die Vertreibung des Kaufhausbesitzers Karl Friedheim 168Die Rattenfängerkunstuhr von 1934 am alten Rathaus 170Die kurze Geschichte des Bahnhofs Afferde 172Die Anlage des Waldfriedhofs Am Wehl in denJahren 1934-1938 174Das Kreiskrankenhaus von 1934 in der Wilhelmstraße ¿ Hamelns erstes Hochhaus 176Das Verwaltungsgebäude der Reese-Gesellschaftim Kreuzfeld von 1935 178Autostraße, Treppenanlage und Inschrift am Fußedes Ohrbergs von 1938 180Die Freilichtbühne im Klüt von 1939 182Das ¿Ehrenmal¿ für Horst Wessel auf dem Süntel von 1939 184Der Friedhof Am Wehl als Kriegsgräberstätte ür dieToten des Zweiten Weltkrieges 186Der Bombentod der Familie Klecha im Erdstollender Kiesgrube Kilian am 14. März 1945 188Die Zerstörung der Werdermühle im April 1945 190Teil VI Sieben Jahrzehnte Bundesrepublik Deutschland 192Der Bahnhof nach seiner Zerstörung 1945 194Der Bahnhofsvorplatz in der Nachkriegszeit 196Wohnungsbau am Mertensplatz 1950 198Von der wunderbaren Leichtigkeit des Café am Ringzum Wienerwald-Design und wieder zurück 200¿Verkehrsmäßig denken¿ im Engpass Bäckerstraße 1951 202Der Wiederaufbau der kriegszerstörten HäuserzeileOsterstraße 41 bis 44 seit 1951 204Das Scala-Lichtspieltheater in der Deisterstraße von 1952 206Das Hallenbad an der Hafenstraße von 1953 208Die Errichtung der Weserbergland-Festhalle 1953 210Heftiger Streit um den Ausbau des Ostertorwalls 1954 212Das Verwaltungsgebäude des BHW von 1955seit 1972 Rathaus 214Die Wiedererrichtung des Turms der Marktkircheim Jahre 1959 216Die Wiederherstellung des Inneren der Marktkirche 218Das Rattenfängerrelief von Hans Walther von 1960 220Der Gedenkstein Deutsche Teilung am Berliner Platz 1958 222Das Mahnmal für die Toten der beiden Weltkriegean der Südseite des Münsters von 1961 224Bürgergarten mit Praline ¿ Hamelns neue Schauseitein den frühen 1960er Jahren 226Der lange Weg zur Erinnerung ¿ Das Mahnmalfür die zerstörte Synagoge 1963 und 1996 228Die Waldgaststätte auf dem Klüt von 1964 230Wie Hameln 1972 zu seinem dritten Gymnasium kam 232Die Neugestaltung des Inneren des HamelnerMünsters im Jahre 1976 234Die Zerstörung des Inneren des Hochzeitshausesdurch die ¿Erlebniswelt Renaissance¿ 236Vom Kasernengelände zum Ada-Lessing-Bildungsund Gesundheitscampus 238Wie der Tod von drei Soldaten missbraucht wurde.Ein Kriegerdenkmal wird zum Lernort. 240Ausgewählte Literatur 242Sachregister 243Namensregister 244
ISBN-13:
9783959541442
Veröffentl:
2023
Erscheinungsdatum:
28.11.2023
Seiten:
247
Autor:
Bernhard Gelderblom
Gewicht:
1288 g
Format:
299x216x22 mm
Sprache:
Deutsch

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