Langbeschreibung
Arbeitsmigration nach Saudi-Arabien gilt in Pakistan aus wirtschaftlichenpolitischen und kulturellen Erwägungen als systemlegitimierend und alltäglichesPhänomen: Das Königreich agiert auf (sicherheits-)politischer, wirtschaftlicher undkultureller Ebene als einflussreicher externer Akteur in Pakistan. Es ist außerdemdas wichtigste Empfängerland pakistanischer Migranten. Aus diesen Gründen werdenkritische Themen im Zusammenhang mit Migration in der pakistanischen Öffentlichkeitkaum thematisiert und stattdessen tabuisiert. In den letzten Jahren haben allerdingsneue pakistanische Öffentlichkeitsakteur* innen aus Zivilgesellschaft, Medien undvon internationalen Organisationen begonnen, dieses Tabu herauszufordern. Sie wollenprekäre Arbeits- und Lebensbedingungen der Migranten, strukturelle Gewalt sowie diesystemische Ausbeutung innerhalb des Migrationsprozesses medial sichtbar machen.Somit tragen die neuen Öffentlichkeitsakteur*innen zu einem medialen Wandel inPakistan bei, der bestehende Narrative und Tabus zu Migration in Frage stellt. DasBuch analysiert basierend auf umfangreichen empirischen Daten, mit welchenMedienpraktiken und -strategien limitierte öffentliche Räume in Pakistan zuMigration durch diese Akteur*innen erweitert werden.