Das längste Jahrhundert des Osmanischen Reichs

Langbeschreibung
Im XIX. Jahrhundert gab es nicht nur im Westen Europas eine große bürgerliche Revolution, die zu einer grundlegenden strukturellen Veränderung der Gesellschaft und des politischen Systems führte, auch im Osten Europas und im Osmanischen Reich geriet um die Mitte des Jahrhunderts vieles in Bewegung. Prof. Dr. Ilber Ortayli nimmt die osmanische Reformzeit (ab 1839) in einem weit gesteckten Rahmen unter die Lupe, stellt die Ereignisse, die Akteure und die Umwälzungen aus unterschiedlichen, alten und neuen Blickwinkeln vor, so dass die Geschichte dieser Ära in einem völlig neuen Licht erscheinen kann. Nicht nur die Außenseite der Veränderungen wird sichtbar, auch die tiefen inneren Beweggründe, die auslösenden Momente und die unkalkulierbaren Folgen einer ganzen Kette von Reformen und Innovationen werden gründlich durchleuchtet und nachvollziehbar gemacht. Vor allem aber wird auch deutlich, dass das Osmanische Reich im XIX. Jahrhundert nicht von der Welt abgeschnitten seine Eigenarten zu konservieren versucht hatte, sondern mit Europa Schritt halten, Teil der modernen Welt und mitbestimmender Akteur einer neuen, bewusst gestalteten Zukunft sein wollte. Eine enthusiastische Gruppe von progressiven Beamten, aber vor allem die Sultane der Reformen selbst leiteten die großen Veränderungen ein, die tatsächlich mehr als ein Jahrhundert umfassen und zu der Gründung der Republik Türkei (1923) führten. Diese Gruppe der Reformatoren hat nicht nur neue Gesetze verabschiedet, neue Institutionen gegründet und eine Nähe zu Europa geschaffen, sie hat auch eine neue Generation herangezogen, die zeitgemäß ausgebildet war und für einen intensiven geistigen Austausch mit Europa sorgte. Doch ist dieser Prozess der Europäisierung bis heute nicht zu Ende - wie Ortayli es formuliert - sondern findet als endlose Metamorphose statt. Worauf es ankommt, ist, dass die Erben dieser Reformen es schaffen, auf Augenhöhe mit Europa zu bleiben und die Türkei zu einem modernen, gerechten und sicheren Land zu machen.
Ilber Ortayli, am 21. Mai 1947 in Bregenz, Österreich geboren, ist ein sehr populärer, weltweit bekannter und anerkannter türkischer Historiker krimtatarischer Abstammung. Seine schulische Ausbildung erhielt er in der Türkei, 1968 absolvierte er die berühmte Hochschule für Politikwissenschaft in Ankara (vormals Mülkiye) sowie das Fach Geschichte im Fachbereich Sprache, Geschichte und Geografie an der Universität Ankara. Es folgte ein Studium an der Universität Wien in den Fachbereichen Slawistik und Orientalistik. Seinen Doktortitel erhielt er an der University of Chicago, wo er Student des berühmten türkischen Historikers Halil Inalcik war. Neben seiner akademischen Tätigkeit in der Türkei hatte er Gastprofessuren in Frankreich, Großbritannien, Deutschland und anderen Ländern inne. Nach Rektorentätigkeit an mehreren renommierten türkischen Universitäten leistete er auch eine hervorragende Arbeit als jahrelanger Direktor des Topkapi-Museums in Istanbul. Beliebt sind seine populärwissenschaftlichen Fernsehsendungen und Diskussionen, die im besten Sinne aufklärerisch sind. Eine Reihe von populärwissenschaftlichen Büchern tragen zur Bekanntheit der osmanisch-türkischen Geschichte bei und sind sehr gefragt. Heute noch hält er Vorträge in vielen Ländern, die stets auf großes Interesse stoßen.
ISBN-13:
9783935535359
Veröffentl:
2015
Seiten:
412
Autor:
Ilber Ortayli
Gewicht:
490 g
Format:
211x134x32 mm
Sprache:
Deutsch

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