Der Psychopath

Kriminologische und strafrechtliche Probleme (mit einer vergleichenden Untersuchung des Entwurfs 1962 und des Alternativ-Entwurfs)
Langbeschreibung
Die Schwierigkeiten des Psychopathieproblems liegen in seiner VieWiltig­ keit: nur wenige Probleme rtihren an so viele grundsatzliche Fragen der Kriminologie und des Strafrechts, nur wenige haben so viele und lang an­ dauernde Kontroversen hervorgebracht. AIlein die deutschsprachige Lite­ ratur zu diesem Problem ist heute kaum noch zu tibersehen. In der vor­ liegenden Arbeit wird versucht, einen Oberblick tiber die wichtigsten Fragen zu gewinnen, die heute in Deutschland im Zusammenhang mit dem Psycho­ pathieproblem diskutiert werden. AuBerdem soIlen die vorgefundenen Antworten kritisch verglichen werden. Die Arbeit gliedert sich in einen kriminologischen und einen strafrecht­ lichen Teil. 1m ersten Kapitel des kriminologischen Teils wird die Frage behandelt, ob der in Deutschland verwendete Psychopathiebegriff den heu­ tigen wissenschaftlichen Anforderungen noch gentigt. Die Untersuchung geht dabei von der mit der Anlage-Umwelt-Problematik verkntipften Definition KURT SCHNEIDERS aus, die die deutschsprachige kriminologische und straf­ rechtliche Literatur entscheidend beeinfluBt hat. 1m zweiten Kapitel werden die Arbeiten angelsachsischer Autoren tiber den Psychopathiebegriff, insbe­ sondere tiber die Abgrenzung der Psychopathie von anderen Erscheinungen, dargestellt. AuBerdem wird der von einigen deutschsprachigen Autoren ver­ tretene Gedanke einer Neuformulierung des Psychopathiebegriffs aufgenom­ men. 1m dritten Kapitel werden die Beziehungen zwischen Psychopathie und Kriminalitat untersucht.
Inhaltsverzeichnis
Erster Abschnitt: Kriminologischer Teil.- 1. Kapitel. Psychopathie als anlagemäßige Abnormität.- I. Der Psychopathiebegriff bei Kurt Schneider.- Abgrenzung zu den endogenen Psychosen.- Abgrenzung zu den Neurosen.- II. Anlage und Umwelt.- A. Die grundsätzliche Frage.- 1. Definitionen.- 2. Monistische Theorien.- 3. Dualistische Theorien. Wechselwirkung.- 4. Beobachtungen und Experimente.- 5. Ergebnis. Der Begriff der Ergänzungsreihe.- B. Die konkrete Frage.- 1. Vorbemerkung.- 2. Die Vorfahren. Konkordanz und Diskordanz.- 3. Die Umwelt, insbesondere die frühe Kindheit.- 4. Unverbesserlichkeit.- 5. Zusammenfassung. Erbbedingtheit und Anlagebedingtheit.- 6. Die Ergiebigkeit der Fragestellung.- C. Leitidee und klinischer Alltag.- III. Der Oberbegriff der abnormen Persönlichkeit.- IV. Die Alternativen: Aufgabe oder Neuformulierung des Psychopathiebegriffs.- 2. Kapitel. Psychopathie als Kombination bestimmter Eigenschaften.- I. Der Psychopathiebegriff in der angelsächsischen Literatur.- 1. Der ältere Psychopathiebegriff.- 2. Neuere Tendenzen.- 3. Die gegenwärtige Situation.- II. Der Begriff bei Sir David Henderson.- 1. Beschreibung.- 2. Untergruppen.- 3. Der Mangel an Prägnanz.- III. Der Begriff bei William und Joan McCord.- 1. Die einzelnen Eigenschaften.- 2. Definition.- 3. Abgrenzungen.- 4. Zur Frage der Überprägnanz.- IV. Die beiden Begriffe. Kritik.- 1. Asozialität und Dissozialität.- 2. Impulsivität. Triebhaftigkeit. Das Lustprinzip.- 3. Unbeständigkeit.- 4. Fehlen oder Schwäche von Schuldgefühlen. Das Gewissen des Psychopathen.- 5. Mangel an Liebesfähigkeit. ¿Dickfelligkeit¿.- 6. Der Aggressive und der Inadäquate.- 7. Seelische Unreife.- 8. Geringe Fähigkeit, aus Erfahrung zu lernen.- V. Die Zusammenfassung von Craft.- VI. Die Terminologie der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung.- VII. Die ¿psychopathische Störung¿ im Britischen Mental Health Act.- VIII. Ähnliche Tendenzen in der deutschsprachigen Literatur.- 1. Der Psychopath nach Hoff.- 2. Die ¿psychopathische Daseinsverfassung¿ nach Häfner.- 3. Bräuche in der Praxis.- IX. Eine mögliche Arbeitsgrundlage.- 3. Kapitel. Psychopathie und Kriminalität.- I. Die beiden Begriffe.- 1. Nichtkriminelle Psychopathen.- 2. Nichtpsychopathische Kriminelle.- II. Das Problem der Überprüfbarkeit durch Dritte.- 1. Exploration und Test.- 2. Soziometrische Verfahren.- III. Statistik und Schätzungen.- 1. Erhebungen im deutschsprachigen Raum.- 2. Angelsächsische Statistiken und Schätzungen.- 3. Einzelne Eigenschaften in der Großuntersuchung der Eheleute Glueck.- 4. Die kriminogenen Kumulationen in der Untersuchung von Frey.- Zweiter Abschnitt: Strafrechtlicher Teil.- 1. Kapitel. Der Psychopath und die Schuldfrage.- I. Vorbemerkung.- II. Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs.- 1. Grundentscheidungen.- 2. Das ¿biologisch-psychologische¿ Prüfungsverfahren.- 3. Die krankhafte Störung der Geistestätigkeit.- 4. Kritik.- 5. Zusammenfassung.- III. Der Entwurf 1962.- 1. Grundentscheidungen.- 2. Die schwere andere seelische Abartigkeit.- 3. Die amtliche Begründung. Kritik.- 4. Die empirischen Grundlagen.- 5. Rechtsgrundsätze für die Entscheidung der Zweifelsfrage.- 6. Kriminalpolitische Erwägungen.- 7. Der Umweg über die ¿tiefgreifende Bewußtseinsstörung¿.- 8. Die Alternativen.- IV. Der Alternativ-Entwurf.- 1. Grundentscheidung und Konsequenzen.- 2. Die vergleichbar schwere seelische Störung.- 2. Kapitel. Die Sonderanstalt für Psychopathen und die Strafrechtsreform.- I. Art und Umfang der Untersuchung.- II. Der Entwurf 1962.- 1. Die Verbindung von Schuld und Sanktionsart.- 2. Die Resozialisierung des Täters und der Schutz der Gesellschaft.- 3. Rechtsstaatliche Garantien.- 4. Zusammenfassung.- III. Der Alternativ-Entwurf.- 1. Strafe und Maßregel.- 2. Die Resozialisierung des Täters und der Schutz der Gesellschaft.- 3. Rechtsstaatliche Garantien.- 4. Zusammenfassung: Alternativ-Entwurf und Entwurf 1962.- 5. Verbesserungsbedürftige Vorschriften.- IV. Der Einbruch durch das Bundessozialhilfegesetz.- 1. Die Zwangsunterbringung Gefährdeter.- 2. Auswirkungen im Bereich der Kleinkriminalität.- 3. Auswirkungen im Bereich der bloßen Asozialität.- 4. Nichtkönnen und Nichtwollen im Strafrecht und im Fürsorgerecht.- 5. Fragen der Realisierbarkeit und der Zweckmäßigkeit.- 6. Zur Frage der Verfassungsmäßigkeit. Änderungsvorschlag.- 7. Eine Alternative zur Zwangsunterbringung.- Persönlicher Dank.
ISBN-13:
9783642490965
Veröffentl:
2012
Erscheinungsdatum:
09.04.2012
Seiten:
144
Autor:
Wolfgang Kallwass
Gewicht:
230 g
Format:
235x155x9 mm
Sprache:
Deutsch

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