Langbeschreibung
Diese Studie schließt eine Leerstelle kulturwissenschaftlicher Gender Studies: Von Goethe ausgehend bis zur Gegenwart untersuchen exemplarische Lektüren, welche Aussagen literarische Texte über den diskursiven Zusammenhang von Geschlecht und Arbeitsvermögen treffen. Die Autorin fragt, mit welchen Geschlechterstereotypen die (literarischen) Berufsbilder paktieren, welche Modelle emotionaler, ästhetischer sowie prekärer Arbeit die Texte entwickeln und warum sie Konsum als Nicht-Arbeit auffassen. Die hier analysierte europäische und US-amerikanische Literatur gibt darüber Aufschluss, warum «weibliche Arbeit» in der Regel als fragiler und unzuverlässiger gilt, warum sie schlechter honoriert wird, informalisiert bleibt und unsichtbar ist, vor allem aber, warum sie auf hartnäckige Weise mit Sexualität bzw. der Typologie der Geschlechtscharaktere in Verbindung gebracht wird.
Inhaltsverzeichnis
Literatur und Arbeitssoziologie - Unternehmertum, «innerer» Beruf und soziale Arbeit bei Goethe und in der Romantik - Weiblichkeit als Kreativressource - «Sexuelle Arbeit» und die Ressource Schönheit im Frühsozialismus und in der sozialistischen Autobiographie - Die Kurtisane bei Daniel Defoe, Honoré de Balzac und Émile Zola - Konsum und Geschlechterstereotypen bei Gustave Flaubert, Erich Köhrer und Theodore Dreiser - Die Gouvernante als Hetäre bei Arthur Schnitzler - Emotionale und ästhetische Arbeit der Sekretärin in der Zwischenkriegszeit - Hausarbeit und Depression bei Gisela Elsner - Unternehmerinnen und Schöpfungsmythen bei Ernst-Wilhelm Händler