Langbeschreibung
Sozialpolitik war in der Sowjetunion sowohl als Begriff wie als Sache lange Zeit abwesend. Warum sollte ein sozialistisches System Sozialpolitik betreiben, verkörperte es doch die soziale Gerechtigkeit schlechthin? Sozialpolitik galt dem Kreml als Reparaturarbeit an denAuswüchsen des Kapitalismus. Die Zeiten änderten sich jedoch nach Stalins Tod. Bis 1953 hatte Sozialismus in der UdSSR Massenarmut, Konsumverzicht und miserable Lebensverhältnisse bedeutet. Ab 1956 wurde Sozialpolitik zu einem zentralen Baustein der Entstalinisierung - denn Bedürftigkeit und Armut ließen sich auch in der UdSSR nicht mehr übersehen. In der Breschnew-Zeit erreichte die Sozialpolitik ihren Höhepunkt.
Inhaltsverzeichnis
InhaltEntstalinisierung: Auf dem Weg zur Sozialen Planwirtschaft 71. Einleitung 201.1 Das Thema des Buchs 201.2 Historiographie, Quellen und Forschungsmethoden 312. Auf dem Weg zum sowjetischen Wohlfahrtsstaat 462.1 Die sozialen Folgen des Krieges und der Stalinschen Modernisierung 462.2 Die Auswahl der sozialen Strategie und die politischen Diskussionen 592.3 Malenkovs »sozialer Kurs« 692.4 Die Entstalinisierung und das Sozialprogramm ChruSevs 842.5 Die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen der Sozialpolitik 943. Die Sozialpolitik im Kontext der ökonomischen Entwicklung der UdSSR 1133.1 Der Mechanismus der sozialistischen Wirtschaftstätigkeit 1133.2 Die finanziellen Aspekte der sozialen und ökonomischen Entwicklung der UdSSR 1273.3 Probleme der sowjetischen Modernisierung und soziale Risiken 1433.4 Die soziale Effektivität der gesellschaftlichen Produktion 1634. Die gesellschaftlichen Verbrauchsfonds - der Kern des sowjetischen Wohlfahrtsstaates 1794.1 Zweckbestimmung und ökonomischer Gehalt 1794.2 Finanzierungsquellen und Ausgabenarten 1904.3 Umfang, Struktur und Dynamik 2144.4 Die Gewerkschaften und die gesellschaftlichen Verbrauchsfonds 2295. Das sowjetische Modell der Sozialpolitik 2416. Fazit 264Abkürzungsverzeichnis 269Quellen 273Literatur 274