Langbeschreibung
Der erste Satz ist bekanntlich der schwierigste - und der wichtigste. Er muss den Leser verführen und verrät meist mehr, als wir bei der ersten Lektüre wahrnehmen. Manchmal enthält er im Kern schon die ganze folgende Geschichte. Peter-André Alts lustvoller Streifzug durch die Weltliteratur führt an großen Texten von der Antike bis zur Gegenwart vor, wie deren Anfänge jenen Pakt mit dem Leser schließen, der die erste Neugier in andauernde Leselust verwandelt."Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen." "Jemand musste Josef K. verleumdet haben..." Manche erste Sätze der Weltliteratur sind so berühmt geworden, dass man sie kennt, auch wenn man das Werk nie gelesen hat. Die Anfänge von Romanen und Erzählungen gewinnen uns, indem sie überraschen oder überwältigen, schmeicheln, erschrecken, verlocken oder erregen. Sie können Spannung erzeugen, Stimmungen hervorrufen, die Protagonisten zum Leben erwecken oder ihre Leser an Ort und Zeit des Geschehens entführen. In vielstimmigen Tonlagen - ironisch, pathetisch, bekenntnishaft oder dunkel - leiten sie in die folgende Geschichte ein.Peter-André Alts funkelnd-luzider Essay über die Poesie des Anfangs zeigt das an 249 Beispielen von Homer bis Peter Handke, von Tolstoi bis Paul Auster. Sein Buch bietet Literaturgeschichtein a nutshell und ist selbst eine große Verführung zum Lesen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt1. Von der Schwierigkeit,mit dem Erzählen zu beginnen2. Sprechende Götter und göttliches Sprechen3. Die Souveränität der Literatur4. Der Herausgeber redet5. Steckbrief einer Person6. Orte und Zeiten7. Die Situation8. Plötzliches Ereignis9. Spannung10. Stimmung11. Bekenntnisse, Sprechakte, Gerüchte12. Das Unwahrscheinliche13. Kitsch und Triviales14. Spiele der Ironie15. Ende, der zweite AnfangAnmerkungenRegister der zitierten Romane und Erzählungen